Der Kalender im Zeitalter der Visualisierung
Zunächst scheinen ein Fotoalbum und ein Kalender solch radikal gegensätzlichen Zwecken zu dienen, dass eine Kombination dieser beiden klassischen Printprodukte schwierig bis unmöglich wirkt: auf der einen Seite das Album als Sammlung Dutzender oder gar Hunderter Fotografien zum langsamen, sorgfältigen Durchblättern als ästhetisches Erlebnis in der Freizeit, auf der anderen Seite der Kalender als Sinnbild schlechthin für einen straff mit zahllosen Terminen durchorganisierten Tagesablauf bei der Arbeit.
Wenn jedoch ein gelegentlicher, verstohlener Blick beim Blättern und Ausfüllen eines Fotokalenders fort von lästigen Pflichtterminen und hin zu schillernden Abbildungen wertgeschätzter Familienmitglieder, Freunde, gemütlicher Momente im trauten Heim oder aufregender Erlebnisse in fernen Ländern gleitet, erinnert man sich als Fotokalenderbenutzer umgehend wieder an die positiven Seiten des Lebens und den letztendlichen süßen Lohn aller Arbeitsmühen. Ein Fotokalender baut Stress ab, relativiert die Banalität des Augenblicks und unterstützt die Konzentration auf das Wesentliche.
Wenn Sie sich also in Zeiten von Blackberry, iPhone, Microsoft Exchange und Google Calendar dennoch einen manuell mit Bleistift und Radiergummi verwalteten Kalender drucken zu lassen , dann wäre es doch glattweg Verschwendung, diesen nicht mit den Sinnbildern des eigenen Lebensglücks zu personalisieren.
Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist die viele, die wir nicht nützen